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12. Januar 2014

Bericht Treffen des Arbeitskreises Wirtschaft 11.01.2014


Das Protokoll zu der gestrigen Sitzung und einer Zusammenfassung der derzeitigen Lage.

Anwesend waren 7 Fachleute, 2 Vertreter des Steuerkreises der Freunde von Prokon sowie Carsten Rodbertus mit seiner Lebensgefährtin. 

In einer fast 6-stündigen Sitzung informierte Herr Rodbertus über die Entstehung der gesamten Situation und die aktuellen Schreiben sowie die kurzfristigen und mittelfristigen Perspektiven für Prokon:

  • Anlaufschwierigkeiten in Magdeburg (technische Mängel, Hochwasser, Produktionsausfall, gesunkene Umsätze) und in Torgau (Sanierungshilfe, Umschuldungen, Klärung gesellschaftsrechtlicher Probleme) haben u.a. auch finanzielle Mittel beansprucht, deren Höhe zwar unvorhersehbar, aber wirtschaftlich zu verkraften war.
  • Inzwischen sind beide Standorte wieder im gewünschten Fahrwasser und erwirtschaften seit Oktober 2013 Erträge und Überschüsse.
  • Die Vorlaufkosten für neue WKAs haben sich in 2013 kumuliert und damit Kapital gebunden, das erst nach der Inbetriebnahme über die Einspeisevergütungen wieder zurückfließt.
  • Erst durch die überdurchschnittlichen Kündigungen der Genussrechte entstand der Liquiditätsengpass. Dieser führte zu der schriftlichen Bitte, auf die Auszahlung der GR-Zinsen des 2. HJ 2013 zu verzichten und diese stattdessen zu thesaurieren.
  • Medienberichte vor Weihnachten haben die Wahrnehmung bei den GRI und in der Öffentlichkeit negativ beeinflusst und dazu geführt, dass eine zunehmende Anzahl von GRI ihre GR gekündigt haben.
  • Diese Entwicklung hat zu einer ernsten Liquiditätskrise geführt, da Prokon die Mittel für eine Rückzahlung zurzeit einfach nicht „in der Kasse“ hat.
  • Um es auch deutlich zu sagen: Es liegt weder ein Substanzverzehr vor, noch sind Erträge dauerhaft eingebrochen. Bei Prokon wird, trotz aller Schwierigkeiten durch die Kündigungen, weiter Geld verdient. Die Prognose verspricht auch für 2014 gute Ergebnisse. 
  • Bei Prokon besteht zudem aktuell kein Zahlungsverzug aus dem operativen Geschäft, weder gegenüber Mitarbeitern, Sozialversicherungen, der Finanzverwaltung noch gegenüber Lieferanten und den Banken. Daher kann es aus diesem Kreis auch zu keinen Insolvenzanträgen gegen die Gesellschaft kommen.
  • Allerdings hat die Geschäftsführung die gesetzliche Pflicht, bei einer anhaltenden Zahlungsunfähigkeit gegenüber den Genussrechtsinhabern selbst einen Insolvenzantrag zu stellen.
  • Hierzu und zur Vermeidung einer solchen Situation lässt sich Prokon derzeit von Externen fachkundig beraten. Ergebnisse liegen konkret noch nicht vor.

Weitere Ergebnisse aus der Beratung:

  • Prokon begrüßt die Installation eines Beirates, der die Geschäftsführung unterstützt und berät und an der Bewältigung der aktuellen Krise mitwirkt. Perspektivisch soll aus dem Kreis der Genussrechtsinhaber ein demokratisch gewähltes Kontrollgremium gebildet werden. Die passende Form und die entsprechenden Kompetenzen müssen erarbeitet und die Genussrechtsbedingungen müssten geändert werden. Aus dem Kreis der Teilnehmer haben wir 3 Wirtschaftsfachleute benannt, die ihre Tätigkeit jetzt schon umgehend aufnehmen. Herr Rodbertus hat erklärt, diesen Personen vollständigen Einblick in die Bücher zu geben und die gewünschten Auskünfte zu erteilen. Die Einrichtung eines Treuhandkontos wird vorbereitet. Es soll damit angeregt werden, dass möglichst viele GRI weitere Mittel bereitstellen, die unter Beachtung von bestimmten Voraussetzungen und erst nach Vorliegen evtl. Auflagen durch den jeweiligen Zuwender an Prokon weitergereicht werden dürfen. Das würde nach außen Stärke und Vertrauen demonstrieren und der Gesellschaft helfen, die Liquiditätskrise zu bewältigen. Falls dies nicht möglich ist, werden diese Gelder an die Einzahler zurückgegeben. Genaueres hierzu wird noch bekannt gegeben.

Aufgrund der derzeitigen Erkenntnisse kommen wir zu folgender Zusammenfassung:

Die PROKON Regenerative Energien GmbH befindet sich in einer ernsten Krise, ohne Wenn und Aber! Diese ist aber zu meistern, allerdings mit vielleicht außergewöhnlichen und unorthodoxen Mitteln und Maßnahmen. Der Erfolg hängt dabei zum großen Teil vom Verhalten der „Eigentümer“ (= Genussrechtsinhaber) ab: wird weiterhin Kapital abgezogen, wird es existenziell mit ungewissem Ausgang für Unternehmen und Kapital. 

Wir können im Moment nicht mehr sagen und keine Garantien abgeben.

Über die Arbeit des Arbeitskreises Wirtschaft werden wir weiter berichten.

Außerhalb des Protokolls mag jeder das Zitat für sich auf die Situation „unseres Unternehmens“ anwenden:


Auch an einem Krisenherd wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
(Lothar Schmidt)

Wolfgang Siegel, Dortmund, Steuerkreis Freunde von Prokon, Psychotherapeut
Klaus Wethmar, Münster, Steuerkreis Freunde von Prokon, selbstst. Kaufmann
Erwin Stepper, Wietzen, Betriebswirt
Heino-Otto Zimmermann, Hamburg, selbstständiger Vertriebskaufmann
Hans-J. Barfknecht, Kürten, Maschinenbau und BWL
Oskar Alvarado-Schnake, Georgsmarienhütte, Dipl.-Ing.
Manfred Stöcker, Kaufmann

 

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