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16. Januar 2014

Rheinzeitung


Leserbrief zu „Das Phänomen Prokon: Anlegerfalle oder Kampagnenopfer“ und „Insolvent: Der Prokon-Zug ist abgefahren“
RZ-Ausgaben vom 16.1. u. 23.1. 2014

PROKON musste wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellen lassen. Unter „Freunde von PROKON“ werden sehr intensiv die unterschiedlichen „PROs und KONs“ ausgetauscht. Einig sind sich die Teilnehmer, dass der sofortige massive Kapitalabzug in dreistelliger Mio.-Höhe durch aufgeschreckte Genussscheininhaber infolge der Angstverbreitung durch die Medienwelt die entscheidende Ursache für die nun fehlende Liquidität und somit für den Insolvenzantrag ist. Der weitaus überwiegende Anteil der rd. 75.000 Genussrechteinhaber hält PROKON für eine glaubwürdige, transparente und zukunftsnotwendige Publikumsgesellschaft. Zu mehr als 90 % soll das Anlegerkapital durch Windparks, Beteiligungen u.a. Sachwerte abgesichert sein. Steuerschulden sollen nicht bestehen, Verbindlichkeiten vorrangiger Gläubiger (Banken) sind nur in marginaler Höhe vorhanden.

Über Jahre hinweg hat PROKON den Anlegern 6 % Zinsen plus Überschussbeteiligung ausgezahlt. Es gibt viele Genussscheininhaber, die deutlich niedrigere Zinssätze als angemessen betrachten würden. Vielleicht war die hohe Rendite, die Prokon ausgeschüttet hat, ein Anlass für die Vorschläge von Energie- und Wirtschaftsminister Gabriel, die Energiewende nur noch mit den Energiekonzernen als Akteure gestalten zu wollen und den Energieverbraucher bzw. Steuerzahler damit weiterhin massiv zu belasten?

Seit Jahren tobt ein „Energiekampf“. Gegenüber stehen sich David und Goliath. Goliath ist das traditionelle fossile und atomare Energieoligopol (Energie-Konzerne mit umweltschädlicher Kohle und gefährlicher Atomenergie). David ist die Erneuerbare Energien Branche (dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und Energiespeicherung). Dazu gehört seit nunmehr 18 Jahren auch Prokon. Prokon plant und baut Windparks, ist Energieerzeuger und –versorger und mehr. Prokon wächst stetig zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten von Goliath heran. Steckt also hinter der Angstverbreitung System?

Warum hatten plötzlich marktführende Medien in einer selten erlebten Einigkeit vor einer Insolvenz gewarnt, PROKON-Anleger aufgefordert, Genussrechte zurückzugeben und mit dem Begriff eines „Schnellballsystems“ verunsichert? Ich erkenne in den Veröffentlichungen keine Fakten dafür, dass die Bilanzen und die Liquiditätslage hohe Insolvenzrisiken beinhalten.

Der vorläufige Insolvenzverwalter wird in den kommenden Monaten die Liquiditätslage und die Bilanzwerte untersuchen. Er muss entscheiden, ob der Insolvenzantrag begründet oder als unbegründet abzuweisen ist. Wäre er begründet, stünde zu befürchten, dass ein Teil der rd. 85 % Bürger/innen, die sich bislang für den dezentralen Umbau der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien ausgesprochen haben, auf die umweltschädliche und teurere Linie der aktuellen Bundesregierung umschwenken könnte.

Zukünftig sollte PROKON mit der prozentualen Höhe der Gewinnausschüttungen ggfs. vorsichtiger umgehen, die kurzfristigen Kündigungsmöglichkeiten korrigieren und Anlegern Mitspracherechte einräumen.

Rainer Doemen
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