Freunde von Prokon e.V.

Energiewende Aktuell

12. November 2018

Bürgerenergie-Konvent in Wittenberg


Einladung zum fünften Bürgerenergie-Konvent des Bündnis Bürgerenergie  in der Lutherstadt Wittenberg am 23./24.11.2018

Liebe Freundinnen und Freunde von Prokon,

Der BBEn hat auch dieses Jahr wieder ein spannendes Programm an seinem Fünften Bürgerenergie-Konvent des Bündnis Bürgerenergie in Wittenberg am 23./24.11.2018  zusammengestellt.

Der Verein unterstützt das Bündnis Bürgerenergie und ist als Mitglied aufgenommen worden. Nach der erfolgreichen Umwandlung von Prokon in eine Genossenschaft wurde der Vorsitzende unseres Vereins, Wolfgang Siegel auf dem Konvent des Bündnisses für Bürgerenergie (BBEn) im Jahr 2015 als Vertreter der Prokon-Genossenschaft in den Rat gewählt. Später wurde er als Vertreter des Rats in den Aufsichtsrat vom BBEn gewählt.

Informieren Sie sich auf der Website: www.buendnis-buergerenergie.de

Dort können Sie sich auch zur Teilnahme an dem Konvent anmelden.

Im vergangenen Jahr hat Wolfgang Siegel auf dem Konvent einen Workshop angeboten mit den Thema „Angst, dass die Lichter ausgehen.“  Wir brauchen für die überlebensnotwendige Energiewende nicht nur Sachargumente, sondern müssen auch die Herzen der Menschen ansprechen, so wie wir es im Insolvenzverfahren von Prokon im kleinen Rahmen geschafft haben.

Aus dem letztjährigen Workshop hat sich eine AG mit 4 Personen (Erhard Günther, Martin Lohrmann, Wolfgang Siegel, Holger Siems) gebildet, die dieses Jahr gemeinsam einen Workshop vorbereitet hat mit dem Titel

„Beschreibung eines zellularen Energiesystems“ mit den Inhalten:

Das für Wirtschaft und Energie zuständige BMWi hält an einer die exportorientierte Industrie mit Billigenergie fördernden Energiepolitik fest. Umweltschäden, Macht- und Vermögenskonzentration, Niedriglohnsektor und Fachkräftemangel in inlandsorientierten Tätigkeitszweigen mit geringerer Entlohnung werden in Kauf genommen, um eine dominante Position auf den Weltmärkten abzusichern. Mit hohen Einkommen für eine qualifizierte Führungsschicht und mit dem Hinweis auf drohende Arbeitsverluste bei Verzicht auf Wachstum und Weltmarktorientierung werden viele Mitbürger für diese machtorientierte Politik gewonnen. Die Chance für eine Rückgabe von Gestaltungs-spielräumen an die Kommunen, Bürger und lokalen Unternehmen wird vertan. Die Abkehr vom Konkurrenz- und Wachstumsdenken zugunsten zugunsten neuer, unser Zusammen-leben prägender Werte steht nicht auf der Agenda.

Wir Bürger unseres Landes müssen uns deshalb selbst um die freiheitliche, soziale und ökologische Gestaltung des neuen Energiesystems kümmern.

  • Wir brauchen Energie in unseren privaten Haushalten.
  • Wir brauchen Energie für unsere Arbeitsplätze in kleinen Betrieben und Verwaltungen genauso wie in großen Industrien.
  • Wir wollen Mobilität für Arbeit und Freizeit durch umweltfreundliche Systeme gesichert sehen.
  • Die Energie muss erneuerbar produziert werden und sozial verträglich sein. Sie muss in den Händen der Bürger vor Ort und in den Regionen liegen. 
  • Wir kennen unsere Bedürfnisse am besten und wissen, was wir brauchen. 

Viele praktische Fragen für ein neues Energiekonzept sind noch ungeklärt. Die alten Strukturen behindern die sachgerechte Klärung für die Fragen eines neuen Energiesystems. Die Energiekonzerne und die Politik nutzen die offenen Themen zugleich als Rechtfertigung dafür, dass angeblich nur ihre Experten die Kompetenzen für die Fortentwicklung einer zuverlässigen und leistungsfähigen Energieinfrastruktur haben.

Das Bündnis Bürgerenergie kann die geeignete Plattform zur Verfügung stellen, um das Konzept des zellularen/modularen Energiesystems zusammen mit den Fachleuten und Wissenschaftlern zur Machbarkeit zu entwickeln.

Sind wir, die Menschen, die die Ziele vom Bündnis Bürgerenergie unterstützen, dazu in der Lage, verfügen wir über die Fähigkeiten, den großen Stäben in Ministerien, Konzernen und Verbänden ein eigenes Programm entgegenzusetzen? Können wir damit zur nächsten Bundestagswahl so stark auftreten, dass die Politik daran nicht mehr vorbei kommt?

Selbstverständlich verfügen wir über diese Kompetenz. Millionen von Menschen sehen die Notwendigkeit einer wirklichen Energiewende, viele haben sich eingearbeitet in Teilbereiche der Energiewende. Hochkompetente Wissenschaftler arbeiten in allen Feldern daran, Grundlagen und Konzepte zu entwickeln, um die Energiewende zu realisieren. Die fachliche Kompetenz ist vorhanden und garantiert den Erfolg. 

Der Zusammenschluss und die Zusammenarbeit aller Kräfte ist aber noch weit stärker zu organisieren, damit die Alternative zu den Vorstellungen von Konzernen und Verbänden, die die Ministerien in gesetzliche Rahmenbedingungen kleiden, entwickelt und bekannt gemacht wird. Dazu brauchen wir innovative Kooperationen und eine neue Ansprache für die Bürger, um das Interesse an und die Bereitschaft zur Veränderung zu fördern.

Das alte System ist zu träge gegenüber den langfristigen Bedürfnissen der Menschen und unseres Planeten. Hochwirksame Angstmacherei ist das Mittel der alten Energiekonzerne durch Ausmalen von Versorgungsunsicherheit und hohen Kosten für die Verbraucher. Wir wollen ein Energiesystem entwickeln, das wir als Gemeinschaft brauchen und das die Zustimmung in der Bevölkerung findet.

Es soll unsere Bedürfnisse und Bedarfe erfüllen. Deshalb stellen wir uns mit Begeisterung und Freude der Aufgabe.

Wir verfügen über eine natürliche Quelle für dieses positive Engagement. Wir wissen nämlich alle, dass wir gemeinsam auf diese Erde und damit auf eine gute Kooperation zur Lösung der vielfältigen Probleme der Menschheit angewiesen sind. Auf dieses Wissen stützen wir uns. Es ist die Grundlage für eine neue geistige Kultur der Verbundenheit. Sie entspringt der enormen technologischen Verbundenheit der Menschheit und unserer Urquelle der Energie, der Sonne, die für uns alle scheint.

Die globalen Herausforderungen für die Menschheit und der Erhalt unserer Erde, auf der wir leben, verlangen diese neue Kultur der Verbundenheit nicht nur in der Energiepolitik, sondern für alle Bereiche der gesellschaftlichen Organisation. Denn der zunehmende Zentralismus und Bürokratismus entmündigt die Menschen. Und viele finden sich damit ab und richten sich damit ein. Die rücksichtslose Fixierung auf den Maximalprofit zur Ausbeutung von Mensch und Natur breitet sich wie ein Virus in allen Bereichen des Lebens aus.

Die persönliche Vorteilsnahme zu Lasten anderer zeigt seine Zerstörungskraft nicht nur im Globalen, sondern auch in den mitmenschlichen Beziehungen und in der Psyche der einzelnen Menschen.

Deshalb wollen wir keine Rivalitäten und Besserwisserei für Separatinteressen bei unserer Initiative zur Entwicklung eines neuen Energiesystems. Wir wollen den Wettbewerb der besten Ideen für eine Kultur der Verbundenheit und für das neue Energiekonzept.

Wir wollen eine neue Art des Miteinanders, der Teilhabe entfalten. Die Teilnahme an dieser Arbeit muss für die Menschen attraktiv und befriedigend sein. Deshalb schweben uns solche Kommunikationskonzepte vor, die diesen Notwendigkeiten gerecht werden. Gute Zusammenarbeit macht Freude und gestaltet sich freundschaftlich.

Dafür führen wir drei zentrale Elemente in der Kommunikation ein:

1. Wir hören zu, was andere mitzuteilen haben. Denn wir brauchen den Raum für alle von uns erreichbaren Erkenntnisse.

2. Wir behandeln unser Wissen nicht als Machtinstrumente zur Stärkung der individuellen Positionen, sondern wir bringen uns offen und mit Verstand und Herz ein, um optimale Ergebnisse für unser gemeinsames Ziel zu erreichen.

3. Wir bringen die Menschen zusammen, um eine Bürgerbeteiligung von der Problemstellung bis zur Problemlösung zu organisieren und harmonisieren.

Denn Entscheidungen müssen getroffen werden. Dafür brauchen wir eine transparente demokratische Vorgehensweise, mit der wir die neue Energieversorgung entwickeln.

Das Bremer Manifest vom BBEn war ein erster Versuch eines breiten Zusammenschlusses für eine neue Energiepolitik. Die Komplexität in der Sache wurde unterschätzt, unsere

Kooperationsfähigkeit war noch nicht grundlegend innovativ. Wir          knüpfen am Geist und an den Grundgedanken an und führen sie fort. 

Wir sind herausgefordert,

  • der technologischen Entwicklung wieder ein gesellschaftlich erarbeitetes Ziel vorzugeben
  • um unsere menschlichen Bestrebungen in Einklang mit den Gegebenheiten dieser Erde zu bringen
  • und um nicht weiter Getriebene und Vertriebene zu sein.
  • DAMIT EINES TAGES ALLE MENSCHEN IN FREIHEIT UND WOHLERGEHEN AUF UNSERER ERDE LEBEN KÖNNEN

 

Martin Lohrmann, unser Fachmann für die Komplexität des Energiesystems, wird auf die Inhalte anhand der folgenden anregenden Fragen eingehen:

 

  1. Der Strombedarf verteilt sich zu 40 % auf die Industrie, 30 % auf GHD und 30 % auf öffentliche und private Haushalte. Im Kohleausstiegshearing forderten Teilnehmer von der Industrieseite die Vorlage eines Gesamtkonzeptes ein, welches die Aspekte Treibhausgasneutralität, Versorgungssicherheit und Kosten der Stromversorgung unter Beachtung der Wettbewerbssituation der Industriebetriebe berücksichtigt. Gibt es dieses Gesamtkonzept?
  2. Brauchen wir dieses Gesamtkonzept, oder reicht es aus, wenn die verschiedenen Verbrauchergruppen unabhängig von den anderen ihre jeweiligen Interessen formulieren und politisch verfolgen?
  3. Wir wünschen uns ein umweltfreundliches, Verbraucher- und ressourcennahes  Energieversorgungssystem, in dem der Bürger, die Kommune und die Unternehmen nicht lediglich passive Verbraucher sind sondern flexibel und eigenverantwortlich Mitwirkende im Rahmen eines zellulär/modular aufgebauten Energieversorgungssystems. Sind wir mit dem Erreichten und den aktuellen Weichenstellungen auf dem Weg zu diesem Zielzustand zufrieden?
  4. Falls wir nicht zufrieden sind: Was läuft nicht so, wie wir uns das wünschen?
  5.  Können wir positiv jenes System beschreiben, das wir uns wünschen? Was sind die wesentlichen Elemente, Funktionsprinzipien und Strukturen dieses von uns erhofften Energiesystems?
  6. Wird in dem, was wir uns wünschen, ausreichend berücksichtigt, was sich die anderen Energieverbrauchergruppen (Industrie und Gewerbe) wünschen?
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